Bindewerkzeug BASICS

Ich bin Minimalist und beschränke mich hier auf Werkzeug das ich für unverzichtbar halte.

Als ich 2002 meine ersten Bindeversuche gestartet habe hatten alle meine Bindematerialien in einer Keksdose Platz. Fängige Nymphen waren trotzdem zu binden.

 

Bild: Mitternächtliches Fliegenbinden in einer norwegischen Fischerhütte. Das waren Zeiten, damals Ende Juni 2010 an der norwegischen Glomma.

MEINE TOP TOOLS

Für mich gehört das Fliegenbinden einfach zum Fischen dazu. Einen Fisch mit einer selbstgebundenen Fliege zu überlisten ist etwas Besonderes! Weiters kann ich Topmuster puncto Bindeweise, Farben, Materialien, ... dem zu befischenden Gewässer und den Zielfischen anpassen. Es kann auch eine entspannende Beschäftigung während der Schonzeit und langer Wintermonate sein.

Nochmals: Zu Beginn hat all mein Bindematerial und -werkzeug in eine Keksdose gepasst, ich will damit sagen man kann kostengünstig starten ohne das Bankkonto zu sprengen! Auch Grobmotoriker schaffen es innerhalb kurzer Zeit einfache aber fängige Mücken zu binden.

Ein Bindestock soll den Haken beim Binden bombenfest halten. Mehr brauche ich nicht, lege keinen Wert auf Rotation, ... Habe dafür ein Modell mit Schnellspannsystem ähnlich Regal. Die aufgeklebten Magnetstreifen auf der Bodenplatte sind echt hilfreich. Fällt mir mal ein Haken aus der Hand pickt er schon am Magnetstreifen. 

Dann habe ich noch ein preisgünstiges Modell als Reisebindestock (rechts). 

Bobbins sind Spulenhalter für den Bindefaden.

Verwende ich von TMC Tiemco mit dünnem Keramikröhrchen, den Rite Standard und Stonfo Elite mit justierbarer Fadenspannung (unten).

 

Tipp: Die ganz billigen Bobbins mit Metallrohr führen schnell zum Ausfransen und Abreissen des Bindefadens. Sind aber für Draht usw. zu verwenden.  

Materialklammer für moderne Dubbingtechniken. Bei mir eher selten im Einsatz für CDC-Federn und div. Dubbingtechniken.

 

Haaraufstoßer für Rehhaar, ...

Mir genügt eine Patronenhülse (rechts), gratis bei einem Jäger erhältlich, zum Längenabgleich von Rehhaar.

 

Bobbineinfädler ist auch ein nützliches Teil.

Kopfknotenbinder (Whip Finisher) habe ich von Roman Moser, mit längerem praktischem Griffteil, weiters einen von Stonfo (unten). Da hab ich mit einem Stück Gummi die Spannung des vertikalen Armes verstärkt, war mir sonst beim Arbeiten zu filigran.

 

Tipp: MIt etwas Übung ist der Kopfknoten auch mit den Fingern machbar.

Scheren habe ich nur in einfacher Qualität und muß daher öfters nachschärfen. Die ganz unten ist von Loon, teurer aber perfekt für Futzelarbeiten beim Rehhaar, ...

 

Tipp: Zum Trimmen von Rehhaar oder abschneiden div. starker Bindeseiden eignet sich eine Rasierklinge genauso gut. 

Hechelklemmen sind die vollen Nützlinge.

 

PS: Bei den einfachen Versionen aus Metall auf einer Seite vorne Stück Ventilgummi drauf oder feines Sandpapier draufkleben und die Hechel hält beim Winden bombenfest. 

Bindelack für den Kopfknoten oder andere Arbeiten ist nötig.

Kann auch mit Nagellack erledigt werden.

 

Auch ein Superkleber Gel, rinnt nicht, leistet oft wertvolle Hilfe.

Dubbingwachs nütze ich für die Bindeseide, auch wenn schon vorgewachst.

 

Für div. Dubbingtechniken in zäher und dünner Viskosität. 

Dubbingbürste ist ein Eigenbau aus Eislutscherstiel und etwas Klettband aufgeklebt, am anderen Ende kommt noch Magnetstreifen drauf.

 

Tipp: Dafür kann auch ein Kamm verwendet werden, hab ich aus dem Zoofachhandel.

Dubbingnadel nehme ich falls Hakenöhr irrtümlich zugelackt wurde.

Dubbingtwister, die einfache Ausführung genügt für Dubbingkörper.

 

Wer seinem Händler Gutes tut kaufe die kugelgelagerte Version (oben).

MEIN SPEZIAL ZUBEHÖR

UV-Lampe und UV-Kleber gehört heute einfach dazu. Set habe ich von Baker, völlig ok. Kleber dünnflüssig (fluid) zum Lackieren, zum Fixieren von Augen auf Streamerköpfen durch einfaches drüberpinseln, weiters mittelviskos zum Formen von Streamerköpfen. GULFF teste ich derzeit. Habe noch eine UV-Lampe von Fly Scene, ist tipptopp. Bleibt die UV-Oberfläche klebrig mit Nagellack drüberpinseln bzw. ab in die  Sonne. Oder wieder mal die Batterien in der Lampe wechseln.  

E-Kaffeemühle zum Dubbing selber mixen.

Dem Dubbing einfach steifere Grannen von Fell beigeben (Eichhörnchen, Hase, ...), welche dann vom Dubbingkörper abstehen. Wenn man mit einem Klettverschluss oder einer Nadel die Grannen rausbürstet oder zupft.

Mit diesem Dubbing kann man den Thoraxbereich von Nymphen und gleichzeitig Beinchen imitieren.

Die Amis sprechen dann von Spikey Dubbing (spikey=stachelig). Ich habe so Dubbing für Trockenfliegen (wasserabweisend) mit Fellgrannen vom Eichhörnchen auf ein Nymphdubbing umgearbeitet. Hat super geklappt. 

 

Es lässt sich außerdem mit synthetischem Glitzerdubbing oder Glitzerfasern mischen (Ice-/SLF-Dubbing, RM Angel/Krystal Hair, Pearl Flash Fibers, ...), was verführerische Reize erzeugt und Spikey Dubbing zu einem hervorragenden Dubbing macht. Die abstehenden Grannen machen ein diffuses Erscheinungsbild, Original und Imitation ist für den Fisch kaum mehr zu unterscheiden.

Auch eigene Farbmischungen an Dubbing lassen sich so einfach und schnell herstellen.

Weiters kann selbst Dubbing hergestellt werden aus Teppichfasern, Schuhbändern - mit Schere auf gewünschte Länge schneiden, usw.  Rezeptur und Grammatur am besten notieren, für den Wiederholungsfall.

Tipp: Alle Materialien in entsprechender Länge in die Kaffeemühle geben und mit ein paar kurzen Einschaltvorgängen mischen. Nicht zu lange mischen sonst wird Dubbing mit Kunststofffasern zu kleinen Plastikbällen.  

 

Es gibt noch eine Unmengen an weiterem nützlichem und/oder weniger nützlichem Werkzeug, oft sauteuer. Jeder kann hier selbst seine Erfahrungen sammeln.